ADFC Iserlohn rät: Mit Fahrtechnik fit werden für die neue Fahrradsaison

Um im Frühjahr in die Fahrradsaison zu starten, muss nicht nur das Fahrrad geputzt sein. Auch Radfahrende sollten ein wenig üben, bevor sie sich wieder aufs Rad schwingen. Der pd-f gibt Tipps, wie man schwungvoll und sicher in den Frühling startet.

Aufsteigen, üben, Spaß haben! © www.pd-f.de / pressedienst-fahrrad

Egal, ob Sportler oder Alltagsradler. Wichtig ist, schon vor den ersten Fahrten mit lockeren Stabilitäts- und Dehnübungen den Körper zu trainieren. „Das bringt eine gewisse Grundfitness der Muskulatur und hilft, Schmerzen beispielsweise im Rücken- und Nackenbereich vorzubeugen, indem die Muskulatur besser auf die Belastung vorbereitet wird“, erklärt Lothar Schiffner vom Ergonomiespezialisten Ergon. Viele Dehnübungen lassen sich einfach in den Alltag integrieren und sorgen dafür, dass der Körper über den Winter nicht „einrostet“.

Auf- und Absteigen trainieren
Bevor man anschließend die Tour startet, lohnen sich Proberunden auf einem großen Parkplatz oder einem anderen wenig befahrenen Ort. Dort kann man sich wieder langsam an das Radfahren herantasten, indem man ein paar Meter fährt, dann anhält, kurz einen Fuß auf den Boden stellt und wieder losfährt. „Das klingt im ersten Moment einfach, ist aber wichtig, um ein Gefühl für das Rad nach einer längeren Pause zurückzubekommen. Fußballspieler wiederholen auch ständig ihre Grundlagen wie Pass und Annahme. Ähnlich muss man sich das auch beim Fahrrad vorstellen: Ein Training der Basics hilft im Alltag enorm“, erklärt Anja Knaus vom E-Bike-Hersteller Flyer die Hintergründe. Zur Verbesserung der Koordination kann man bewusst auch einmal mit dem „falschen“, also ungewohnten Bein absteigen. Und wichtig für E-Biker: Nicht immer im höchsten Modus fahren, sondern langsam mit den unteren Unterstützungsmodi herantasten.

Langsam fahren will gelernt sein
Speziell das Langsamfahren will nämlich gelernt sein, da hier Konzentration und Koordination wichtig sind, um die Balance zu halten. Deshalb gilt es, gerade die langsamen Passagen gezielt zu üben. „Dazu gehören einfache Bremsübungen, das anschließende wieder Losfahren ohne Absteigen oder Handzeichen geben. Das sind Situationen, die im Alltag immer wieder auftreten können und deshalb sowohl auf ebenen Flächen wie auch im Gelände geübt werden müssen“, rät Felix Pätzold vom Fahrradhersteller Ghost. Zum Trainieren des Kurvenfahrens bietet sich das Fahren von kleinen und großen Kreisen an, auch ein paar Achter können dabei sein. „Dabei dürfen die Geschwindigkeit und der Radius der Kurven sowie der Untergrund immer wieder variieren“, so Pätzold. Wichtig bei der Kurvenfahrt: Dorthin blicken, wohin man fahren will.

Richtig in die Bremse greifen
Eine weitere wichtige Übung: bewusste Vollbremsungen aus voller Fahrt machen. „So weiß man, wie sich das Rad bei einer Vollbremsung im Notfall verhält und kann es besser handeln. Nur wer weiß, wie sich ein blockiertes Rad anfühlt, kann es in der Gefahrensituation auch richtig beherrschen“, sagt Daniel Häberle vom Fahrradhersteller Cannondale. Zudem kann man gleich testen, ob die Bremsbeläge ihre volle Stärke noch haben oder ausgetauscht werden müssen. Entscheidend beim Bremsen: Vorder- und Hinterradbremse gemeinsam dosiert betätigen. Das verkürzt die Bremswege und verhindert einseitiges Blockieren!

Grundsätzlich: vorausschauend fahren
Wie immer im Straßenverkehr gilt auch auf dem Fahrrad: vorausschauend fahren! Wenn der Blick nicht unmittelbar vor dem Vorderrad klebt, sondern einige Meter voraus ist, fällt es viel leichter, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen und mit Ruhe und genügend Zeit zu meistern. Auch das kann man üben. Hektische Lenk- oder Bremsmanöver kann man sich so meistens ganz sparen.
 

Und dazu empfehlen wir vom ADFC Iserlohn beim Radfahren immer das Tragen eines geeigneten Fahrradhelmes. Denkt daran, das ist schließlich alles Kopfsache!


https://iserlohn.adfc.de/neuigkeit/default-552c325f8e

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrenden auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    Zum Musterkaufvertrag des ADFC für Gebrauchträder kommen Sie, wenn Sie unten auf "Weiterlesen" drücken.

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