ADFC Iserlohn informiert: So vielseitig ist Mountainbiken

Mountainbiken zählt hierzulande zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten überhaupt. Aber was zeichnet eigentlich diesen extrem vielfältigen Sport aus? Von Schotterweg bis E-Bike-Power gibt es viele unterschiedliche Typen. Der pd-f gibt eine Übersicht.

So ein Mountainbike für Kinder bzw. Jugendliche bietet jede Menge Herausforderungen, an denen es sich prima wachsen lässt.
MTB -Sport für jede Altersklasse © www.eightshot.com | stephanpetersdesign.de | pd-f

Mit Full-Face-Helm und Protektorenweste ohne Rücksicht auf Verluste den Wanderweg runterballern: Mit diesem Stereotyp haben Mountainbiker:innen landauf, landab zu kämpfen. Dabei ist der Sport äußerst facettenreich und hat mit solchem Klischee wenig bis nichts zu tun. Die meisten Mountainbiker:innen nutzen ihr Rad für eine sportliche Runde auf Wald-, Schotter- und Feldwegen, aber auch mit Trail-Passagen. Laut dem Mountainbike-Monitor des Mountainbike-Tourismusforums lassen sich Mountainbiker:innen in vier große Gruppen gliedern: Tour, Ausdauersport, Abenteuer sowie Abfahrts- und Actionsport. Die meisten Mountainbiker:innen wollen abseits der Straße Erholung und Entspannung in der Natur suchen, verbunden mit dem sportlichen Erlebnis. Sie zeigen eine starke Naturaffinität. Oft werden die Touren in Kleingruppen oder mit Kindern gefahren. Das Mountainbike bietet sich als Trainingsgefährt an, weil es das Befahren von Feldwegen und Waldstraßen im Gegensatz zum Trekking- oder sogar Rennrad besser ermöglicht. Die breiten Reifen mit weniger Luftdruck geben auf den nicht-asphaltierten Strecken einen besseren Grip und sind weniger anfällig für Pannen. Die Geometrie der Räder ermöglicht eine sportliche Sitzposition. „Für die meisten Mountainbiker:innen stehen eine lockere Ausfahrt und Naturgenuss an erster Stelle. Mit dem Klischee des Extremsportlers haben sie in der Realität nur wenig zu tun,“ erklärt Nico Graaff vom Mountainbike-Tourismusforum.

Mountainbikes auch im Alltag unterwegs
Ihre Räder nutzen die Mountainbiker:innen oft auch im Alltag. „Das Mountainbike ist für viele Menschen das Rad der Wahl, weil es Sportlichkeit mit Alltagstauglichkeit verbindet. Mit wenigen Handgriffen können beispielsweise Steckradschützer angebracht werden. Sie sorgen im Alltag für Schutz vor Spritzwasser und im Wald als Schutz gegen den Matsch“, erklärt Sarah Baukmann vom Schutzblechhersteller SKS Germany. Der Fahrradhersteller Ghost, dessen Wurzeln im Mountainbike-Sport liegen, bietet beispielsweise bei der neuen „Nirvana“-Serie die Möglichkeit, neben Radschützern auch Gepäckträger, Seitenständer oder Kinderanhänger am Rad zu befestigen. „Wir stellten fest, dass viele Mountainbiker:innen das Rad auch für alltägliche Wege nutzen. Mit den Rädern bieten wir einerseits einen Einstieg in den Mountainbike-Sport, andererseits auch ein Alltagsfahrzeug. Ideal z. B. für Eltern, die Sport und den Weg zur Kita mit einem Fahrrad machen wollen“, sagt Ghost-Marketingmann Felix Pätzold. Guido Meitler vom Kinderradspezialisten Puky nennt eine weitere wichtige Gruppe, die den Mountainbike-Sport prägt und liebt: „Für viele Jugendliche ist das Mountainbike das Fahrrad, mit dem sie sich fühlen wie ein Erwachsener. Es erfreut sich einer großen Beliebtheit, weil es für alle Wege geeignet ist. Deshalb haben wir unsere Jugendmarke Eightshot gegründet, um die Nachfrage in diesem stark wachsenden Bereich bedienen zu können.“


Sportlich neue Wege erkunden
Eine kleinere, aber immer noch zahlreiche Gruppe stellen die sportlich-ambitionierten Mountainbiker:innen. Wochenendausflüge in die Alpen und Mittelgebirge, längere Runden mit vielen Höhen- und Tiefenmetern oder Tagesausflüge in andere Bike-Reviere sind für sie ein wesentlicher Bestandteil bei der Ausübung ihres Hobbys. Diese Touren bestehen meist aus längeren Anstiegen und anspruchsvollen Abfahrten über sogenannte Trails, also einspurige Wege. „Das ist fast überall legal und auch in vielen Landesgesetzgebungen hinterlegt“, bestätigt Graaff. Als Bikes nutzen sie gerne sogenannte Fullys, die eine Vollfederung, also neben der Federgabel auch ein Federelement im Rahmen haben. Die durchdachten Hinterbausysteme schlucken auch große Unebenheiten und sorgen für viel Fahrsicherheit. So erlaubt es die Fahrradtechnik mittlerweile, dass Wege gefahren werden, die technisch früher meist den Wander:innen vorbehalten waren. „Die aufkommenden E-Mountainbikes ermöglichen es zudem auch weniger trainierten Fahrer:innen, in höhere Lagen vorzustoßen, längere Strecken zu absolvieren und Wege bergauf zu fahren, die bislang fahrtechnisch nur bergab möglich waren. Die Zahl der Wegnutzer:innen wird in Zukunft eher steigen, z. B. auch durch das boomende Trailrunning. Da ist Rücksicht oberstes Gebot“, findet Anja Knaus vom schweizerischen E-Bike-Hersteller Flyer.


Konflikte frühzeitig vermeiden
In der Realität kommt es aktuell aber gerade auf stark frequentierten Wegen immer wieder zu Konflikten – die allerdings nicht sein müssten. „Wir appellieren immer wieder zum respektvollen Umgang miteinander. Auf gemeinsam genutzten Wegen müssen wir alle aufeinander achtgeben. Das fördert das Verständnis miteinander und am Ende auch für den Mountainbike-Sport“, ergänzt Graaff. Deshalb ist es wichtig, auch klar zu unterscheiden: Die abfahrtsorientierten Downhiller mit Full-Face-Helm und Protektorenweste fahren oft auf abgesperrten Strecken, z. B. im Bikepark oder bei Rennformaten. „Hier findet ganz klar eine Trennung statt. Auf den Rennstrecken und im Bikepark haben Wander:innen nichts zu suchen, die Mountainbiker:innen sind unter sich“, beschreibt Andreas Krajewski vom Fahrradhersteller Cannondale. In manchen Regionen entstehen zusätzlich Trail-Center, wo ähnlich wie Skipisten Strecken nach verschiedenen Schwierigkeitsleveln ausgeschrieben werden. Das hilft auch den Wander:innen zur Orientierung. Die sportlichen Gruppen sind übrigens bunt durchmischt. Neben Jugendlichen und jungen Erwachsenen fahren auch viele über 35 aktiv mit dem Mountainbike. „Diese Gruppe wird gerne als die Mountainbiker:innen der ersten Stunde bezeichnet. Sie waren in den Anfängen des Sports als Jugendliche dabei und sind bis heute treu geblieben“, beschreibt Krajewski und unterstreicht damit die Vielseitigkeit des Sports.


https://iserlohn.adfc.de/neuigkeit/adfc-iserlohn-informiert-so-vielseitig-ist-mountainbiken

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrenden auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    Zum Musterkaufvertrag des ADFC für Gebrauchträder kommen Sie, wenn Sie unten auf "Weiterlesen" drücken.

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